Wer in der schönsten Zeit des Jahres neue Erfahrungen sammeln möchte, der braucht nur einen kurzen Blick ins Nachbarland zu werfen - genauer gesagt, ins holländische Friesland. Diese Provinz ist nicht ohne Grund ein Paradies für Wasserfans.
Hier gibt es mehr als 100 malerisch schöne Naturgebiete, die fast alle über Wasserwege zu erreichen sind. Neben den natürlichen Schönheiten prägen historische Orte den guten Ruf der Region. Besonders bekannt sind die elf friesischen Städte Dokkum, Leeuwarden, Sneek, Ijlst, Sloten, Stavoren, Hindelopen, Workum, Bolsward, Harlingen und Franeker. Sie verbindet eine Elf-Städtetour, die man zu Lande und auf dem Wasser zurücklegen kann - in strengen Wintern sogar auf dem Eis, denn dann führt ein 220 Kilometer langer Eislaufmarathon über die zugefrorenen Kanäle.
auf die Planken eines Bootes begeben. Selbst wer das noch nie gemacht hat, wird sich an Deck schnell wohl fühlen. Optimale Unterstützung bieten die zahlreichen Bootsvermietern in Friesland. Man kann natürlich auch einen Schiffer für einen oder mehrere Tage engagieren. Viele, die dieses Abenteuer zum ersten Mal erleben, sagen: „Ich hätte nie gedacht, dass Bootfahren so schön ist!”
Das Besondere in Friesland ist, dass man sich unterhalb des Meeresspiegels befindet. Die Region wäre nämlich zum größten Teil überflutet, wenn die Holländer nicht prächtige, grüne Deiche gebaut hätten. Der längste Deich von Holland ist der 32 Kilometer lange Afsluitdijk (Abschlussdeich). Er verbindet Friesland und Nordholland und wurde vor 76 Jahren eingeweiht.
Um Boote dreht sich ein Großteil der Infrastruktur. Die Brücken, die es noch gibt, arbeiten beinahe den ganzen Tag. Bei den zahlreichen Routen kommt man an ganz unterschiedlichen Plätzen vorbei – manchmal auf ungewöhnlichen Wegen: Es gibt hier mehrere überfahrbare Aquädukte. Was die Römer konnten, können die Friesen auch! Gerade wird fleißig gebaut: In Kürze verfügt Friesland über nicht weniger als neun Aquädukte. Nirgendwo in der Welt finden sich so viele Aquädukte so dicht beieinander.
Noch ein wunderschöner Ausflugstipp: Fahrten durch den Sumpf im Nationalpark Alde Feanen. Auf diese Weise lassen sich die versteckte Winkel entdecken. Atemberaubend schöne Natur mit wildlebenden Ottern und Hermelinen erwartet die Besucher. Und wenn man hier und da eine verlassene, schilfgedeckte Kate erblickt, hat man das Gefühl, in der Zeit zurückgereist zu sein.
Außerdem bietet Friesland den Wassersportlern die Möglichkeit, überall in der freien Natur an kleinen Holzstegen kostenlos anzulegen. Wenn man so die Natur hautnah erlebt und den Alltagsstress hinter sich gelassen hat, lohnt ein Ausflug in eins der reizenden Städtchen mit ursprünglichen, kleinen Läden. So sieht ein entspannter und vielseitiger Bootsurlaub aus.
Ein Wochenende auf einem Katamaran verbringen oder lieber mit einer echten amerikanischen Schaluppe durch kleine Gräben und Kanäle trudeln? Kein Problem, bei den Bootsverleihbetrieben gibt es Boote in allen Größen und Ausführungen. Nicht nur für Paare und Familien sondern auch für größere Gesellschaften. Ein Kajütboot kann man für eine Woche schon ab 450 Euro mieten.
Segelprofis zeigen besonders in den Sommermonaten bei zahlreichen Veranstaltungen ihr Können. So wird jeden Sommer das „Skûtsjesilen“ ausgetragen – ein prachtvolles Spektakel auf den friesischen Seen. Die kleinen Skûtsjes-Boote und Friesland sind untrennbar miteinander verbunden. Es sind ehemalige Frachtschiffe, die früher Torf, Dung und andere Dinge zu den Bauernhöfen brachten. Da sie durch seichtes Wasser fahren mussten, waren sie lang und flach gebaut. Während dieser vierzehntägigen Meisterschaft treten die historischen Schiffe unter authentischen Bedingungen gegeneinander an. Dieses Ereignis sollte man sich nicht entgehen lassen, denn es ist ein schönes Beispiel für die friesische Kultur.
Die friesischen Wasserwelten machen auch Kindern Spaß. Es gibt viele schöne Ausflugsziele, ruhige Seen und die perfekten Strände zum Sandburgenbauen. Im Naturmuseum Fryslân kann man unter einem Wassergraben hindurchlaufen und sich ein bisschen wie ein Fisch fühlen. Auf Kinderbauernhöfen fressen einige Tiere den kleinen Besuchern sogar aus der Hand. Und wo sonst erreicht man tolle Strände und Spielplätze mit dem Boot?
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